Erkennen und nutzen Sie Lebensmotive
In meinem letzten Blog habe ich die Idee der 16 Lebensmotive erklärt.
In jedem Menschen kommt jedes Lebensmotiv in einer gewissen Ausprägung vor. Dennoch unterscheiden sich die Individuen beträchtlich in der Ausprägung und Verknüpfung der einzelnen Motive, jeder Mensch hat seinen ganz eigenen “Glückspunkt”. Insgesamt gibt es daher Tausende verschiedene Motiv-Profile, die wie ein individueller Fingerabdruck sind, keines gleicht dem anderen.

Hier sind zwei Beispiele für die Wichtigkeit der Lebensmotive in der Personalführung:
Unabhängigkeit:
Jeder von uns kennt das Gefühlt, nicht über das eigene Leben bestimmen zu können (zumindest aus der Kindheit aber auch aus der Schule, dem Berufsleben, etc.). Gleichzeitig kennt man das befreiende Gefühl, wenn man unabhängig eine Entscheidung treffen und sich verhalten kann, wie man es im Augenblick für angemessen hält. Man fühlt sich in so einem Augenblick auch gleich viel verantwortlicher für die jeweilige Sache. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf kann man sich gut vorstellen, dass ein Mitarbeiter deutlich verantwortungsvoller und auch motivierter an eine Aufgabe herangeht, wenn seine Führungskraft ihn eigenverantwortlich arbeiten lässt und ihm damit zeigt, dass man Vertrauen in ihre/seine Arbeit hat.
Innere Ruhe:
Wer ständig mit Stress zu kämpfen hat, kann irgendwann nicht mehr – der Begriff ‚Burn-Out‘ mag in der heutigen Zeit inflationär gebraucht werden, aber er zeigt auf, dass ein dauernder Leistungsanspruch (von sich selbst, von Kollegen, von Vorgesetzten) kein gutes Ende nimmt. Wer zwischendurch zur Ruhe kommen und Phasen der emotionalen Gelassenheit in den Arbeitsalltag einbauen kann, ist in der Lage die eigenen Kräfte wieder zu mobilisieren und zu bündeln und damit motiviert an seine Aufgaben heranzugehen.
Hier ist eine Übung, um Ihr Bewusstsein für das eigene Profil und das der Menschen in Ihrem Umfeld zu schärfen. Sie können die Übung allein durchführen, den größten Effekt erzielen Sie allerdings, wenn Sie sich einen vertrauensvollen Gesprächspartner suchen und die Motive der Reihe nach erklären/besprechen.
Übung Lebensmotive
1. Überlegen Sie für sich, in welchen Ihrer Lebensbereiche Motive eine Rolle spielen und warum.
2. Schauen Sie sich jetzt noch einmal die Liste mit den Lebensmotiven an. Finden Sie für alle Lebensmotive möglichst viele eigene Beispiele.
Macht – das Bedürfnis, andere zu beeinflussen
Unabhängigkeit – das Bedürfnis nach Eigenverantwortlichkeit
Neugier – das Bedürfnis nach Wissen
Anerkennung – das Bedürfnis nach Einbeziehung
Ordnung – das Bedürfnis nach Organisation
Sparen – das Bedürfnis, Dinge zu sammeln
Ehre – das Bedürfnis, den eigenen Eltern und dem eigenen Erbe gegenüber loyal zu sein
Idealismus – das Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit
Beziehung – das Bedürfnis nach Gesellschaft
Familie – das Bedürfnis, seine Kinder großzuziehen
Status – das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung
Rache / Wettbewerb – das Bedürfnis, mit jemanden abzurechnen oder sich mit jemanden zu vergleichen
Sinnlichkeit – das Bedürfnis nach Sex und Schönheit
Essen – das Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme
Körperliche Aktivität – das Bedürfnis nach Muskelbetätigung
Innere Ruhe – das Bedürfnis nach emotionaler Gelassenheit.
3. Jetzt erweitern Sie den Fokus und schauen auf Ihr Umfeld. Welchen Bezug zu Ihren Lebensmotiven erkennen Sie?